Eine Wissenschaft für sich oder vielleicht doch nicht?

Leider kommt es immer wieder vor, dass aus verschiedenen Gründen, die Bremsmuttern nicht mehr original aus dem richtigen Baujahr sind! Einige kann man einfach mit einander tauschen, andere nur in Verbindung mit der richtigen Spule, einige gar nicht! Die Wichtigsten und wo sie hin gehören, stelle ich Euch jetzt mal vor!

Bremsmutter ca.1939 bis 1943

Diese Bremsmuttern wurden an den drei Varianten der Halbügel Quick verwendet! Sie gehörten zu den Pertinax Spulen mit Uhrenskala, die leider häufig gebrochen sind!

Bremsmutter Eigenbau ca. 1946 für eine Halbbügel

Durch Materialknappheit und andere Probleme waren die Leute gezwungen erfinderisch zu sein! Hier eine aus Messing gedrehte Bremsmutter mit weich angelöteten Flügeln (mit dem Löten müsste, derjenige allerdings noch ein wenig üben)

Auch die Spule ist ein gedrehter Eigenbau!

Bremsmutter ca. 1948 – Anfang 1949

Deutlich kann man die Bearbeitungsspuren sehen und das die Mutter aus einem Halbbügel Gussrohling umgearbeitet wurde! Unten rechts erkennt man auch noch die Reste des Strichs für die Uhrenskala!

Häufig wurden diese Muttern, in Verbindung mit dem ganz schmalen Schnurlaufröllchen verwendet!

Bremsmutter ca. ab Mitte 1949

Diese Bremsmutter ist jetzt eine Neufertigung, einige hatten damit Probleme weil sie sehr Flach war, wie auch schon an der Halbbügel!

Hier jetzt auch schon das breite Schnurlaufröllchen!

Hier jetzt eine 49er Bremsmutter mit einem repariertem Gewinde, leider wurden die Gewinde, dadurch das sie aus Alu Guss waren, häufig überdreht!

Hier eine ganz andere Idee, um das Gewinde zu schützen! Die Mutter wurde durchgebohrt und nun konnte man kinderleicht ein paar Tropfen Öl ans Gewinde bekommen!

Noch eine Änderung an einer 49/50er Bremsmutter. Wahrscheinlich konnte der Besitzer die Bremsmutter nicht richtig greifen ? Durch Unterlage einer Lederscheibe kam die Bremsmutter ein gutes Stück höher und lies sich besser händeln ! Dieses Problem wurde später von DAM erkannt und die Mutter wurde erhöht !

Sieht etwas eigenartig aus ! Hat aber gut funktioniert !

Bremsmutter ca. Ende 1950 Anfang 1951

Jetzt ist die Bremsmutter deutlich höher, dadurch wurde sie Bedienerfreundlicher!

Bremsmutter ca.1952 Prototyp

Hierbei handelt es sich um einen seltenen Prototyp es ist eine 51er Bremsmutter, diese wurde aber wegen der Gewindeprobleme auf eine Federgelagerte Stahlmutter umgebaut! Für Versuchszwecke!

Schon fast wie später in der Serie!

Bremsmutter ca.1952

Jetzt ist die neue Gewindeaufnahme in die Serie gelangt! Mit einer Senkschraube ist die hohe Bremsmutter ab jetzt mit einer federnden Gewindemutter aus Stahl ausgestattet!

Deutlich erkennt man die Spiralfeder, die die Mutter lagert!

Neue Mutter aber immer noch ohne Uhrenscala! Aber da einige Angler bekannter weise ja fast alles kaputt kriegen, haben es jetzt einige geschafft, die Mutter ohne Spule, bombenfest auf die Achse zu schrauben! Ergebnis Achse und Mutter hatten Totalschaden, aber kein Problem, es gab ja jetzt wieder Ersatzteile!

Bremsmutter ca.1953

Auf dem Weg etwas weiter zu vereinfachen, jetzt ist die Bremsmutter dreiflüglig! Die gefederte Mutter wird jetzt nicht mehr mit einer Senkschraube gehalten, sondern mit einem Spannstift! Die drei Bohrungen sorgten anscheinend für Material und oder Gewichtsersparniss?

Deutlich erkennt man jetzt schon die neue mehrteilige Spule mit Vorbereitung für die Uhrenskala! Außerdem interessant der innere Steg der Spule wurde nach dem eloxieren abgedreht, meistens war es allerdings umgedreht!

Bremsmutter ca. Ende 1953 Anfang 1954

Genau wie das vorherige Modell, jedoch wurde jetzt eine Tasche rot lackiert! Diese markierte Tasche diente als Zeiger für die neue Uhrenskala!

Diese Variante ist die mit Abstand seltenste Bremsmutter!

Hier sieht man jetzt die neue Spule mit Uhrenskala, das besondere ist allerdings, diese Spulen waren nur eloxiert und nicht schwarz lackiert!

Bremsmutter ca.1954 bis 1955 , dieses ist die häufigste und beste funktionierte Bremsmutter

Jetzt hat man wieder den Rohling der 52er Bremsmutter verwendet, jedoch ist das Gewinde jetzt auch hier mit einem Spannstift gesichert! Und es wurde ein roter Pfeil für die Uhrenskala angebracht!

Hier kann man erkennen, ab jetzt ist die mehrteilige Uhrenskala Spule, eloxiert und lackiert!

Hier noch eine seltene Variante, wahrscheinlich hatte DAM keine Ersatzteile mehr, für die alten Versionen ohne gefedertes Gewinde! (Anmerkung die neuen Muttern passen nicht auf die alten Spulen)Da es aber ein Ersatzteilwunsch, eines bekannten Ex Weltmeisters war, hat man einen 54 Rohling so geändert dass er auf eine Spule Modell 51/52 gepasst hat. Deutlich sieht man dass die Mutter, für den Spannstift vorbereitet war, trotzdem wurde der Fuß abgedreht, damit die Mutter wieder auf das alte Modell passt!

links Serie, rechts Einzelanfertigung!

Man erkennt hier, die Bremsmutter wurde nicht Oberflächenbearbeitet und der Pfeil ist nicht rot hinterlegt! Der Rohling wurde einfach aus der laufenden Serie entnommen und nach Kundenwünschen geändert. Damals bei einem prominenten Angler anscheinend kein Problem?

Bremsmutter ca.1955

Ab jetzt hat das neue Zeitalter, auch die Quick Standard erreicht, die Bremsmutter ist jetzt aus Kunststoff!

die gefederte Stahlmutter wurde beibehalten

Bremsmutter ca.1956

Es gab auch eine rote Variante, ansonsten alles gleich!

Die Spulen sind auch sehr ähnlich, es gab jedoch ein paar Varianten, mit der Beschriftung und den Bohrungen von hinten!